Bürgerinitiative
„Alandsgrund“
Fachhochschul-Neubau: JA
Am Alandsgrund: NEIN
Sonntag, 22. Juni 2008

Argumente der Bürgerinitiative

1. Der Sinn des Bürgerbegehrens.


Die Stadt Würzburg hat die Planungshoheit über den Bebauungsplan für das geplante Teilgebäude der FH, nicht der Freistaat Bayern. Über den Bürgerentscheid am 27.07.2008 kann eine Aufhebung des Bebauungsplans am Sanderheinrichsleitenweg und ein Umdenken für eine bessere Lösung für die FH erreicht werden.



2. Warum das Bürgerbegehren jetzt?


Von Beginn an ist der 1997 geplante Neubau eines Teilgebäudes der FH am Sanderheinrichsleitenweg auf großen Widerstand gestoßen. Landtagsabgeordnete und Stadträte, auch der CSU, haben durch Anträge und Eingaben den Freistaat Bayern und die FH zur Planung des Gebäudes an einem anderen Standort in Würzburg zu bewegen versucht. Erst 2008 haben Freistaat und FH die Baugenehmigung beantragt und verharren nun stur auf ihrer Planung, obwohl sich die Verhältnisse angesichts riesiger frei werdender Flächen in den Leightons grundlegend geändert haben.



3. Wo befindet sich eigentlich der Alandsgrund?


Der Alandsgrund befindet sich unmittelbar am Sanderheinrichsleitenweg. Er hat seinen Anfang an der Stelle, an der der Hang sich neigt und das Wasser beginnt, talwärts abzufließen. Demnach ist das Grundstück, auf dem gebaut werden soll, Teil des Alandsgrunds. Dieser liegt inmitten eines durchgehenden Grünzugs, der sich von den Leightons bis hinunter an den Main erstreckt. Ein Hochschulbau mit seinen Emissionen würde empfindlich die Gesamtfunktion des Grüngürtels und die Fauna im Alandsgrund stören.



4. Warum war und ist der Widerstand gegen den Standort am Sanderheinrichsleitenweg so groß?


Der geplante Neubau und seine Folgen stellt einen Eingriff in das Naturidyll Alandsgrund dar.



Zum Beispiel ist das Teilgebäude nur für 489 Studienplätze geplant und genehmigt worden. Für die Nutzer des Gebäudes sind dementsprechend etwa 150 Parkplätze in einer Tiefgarage vorgesehen – man ging dabei allerdings von 489 studierenden Personen aus. Mehr Parkmöglichkeiten werden nicht vorhanden sein.
Die FH- Leitung ist fest gewillt, um die 1000 Studenten im Gebäude studieren zu lassen. Es ist völlig unklar, wie die FH die Parkplatzsituation für so viel mehr Studenten in den Griff bekommen will.
Das Ratsbegehren der Stadt fordert nun die Zustimmung zu 1000 neuen Studienplätzen. Da die FH- Leitung zwei Studenten auf einen Studienplatz kommen lassen will, würde das bedeuten, dass sogar 2000 Studenten am Sanderheinrichsleitenweg studieren können, wenn das Ratsbegehren durchgeht.
Dies wäre die vierfache Anzahl an Personen, die der Parkplatzzahl zugrunde gelegt wurden!



5. Bestehende Gebäude und Flächen nutzen, statt Flächen zersiedeln.


Die CSU- Landesregierung muss Ernst machen mit ihrem Grundsatzprogramm vom Herbst 2007, in dem es heißt: „In Kooperation von Staat und Kommunen muss bei allen Planungen die Umwidmung bereits genutzter Flächen soweit wie möglich Vorrang vor der Erschließung und Nutzung neuer Flächen haben“. Angesichts vieler leerstehender Gebäude und erschlossener Flächen in unserer Stadt erscheint eine neue Bebauung, zumal im Grüngürtel, unverantwortlich.



6. Beispiele für leerstehende Gebäude im Stadtbereich:


Siemensgebäude in der Mergentheimer Straße, Bürgerbräugebäude in der Zellerau, US Hospital, Faulenbergkaserne.



7. Synergie auf lebendigem Campus: Uni und FH gemeinsam in die Leightons!


Beide Hochschulen haben genug Platz auf dem Gebiet der Leightons. Statt die FH am Alandsgrund an den Rand zu stellen, sollten die Hochschulen an einem gemeinsamen Standort die Kräfte bündeln und dort auch mit außeruniversitären Einrichtungen zusammenarbeiten. In den Leightons soll ein lebendiger Campus mit Studentenwohnungen, Kneipen, Geschäften, vielleicht sogar einem Theater entstehen. Lassen wir unsere FH- Studenten daran teilhaben.



8. Kann ein FH- Neubau in den Leightons entstehen?


Noch 2006 / 2007 gab es Befürchtungen bezüglich Altlasten. Diese Bedenken sind aber mittels Gutachten weitgehend ausgeräumt! Die Universität plant Umbauten bestehender Gebäude, die bereits 2009 bezugsfertig sein sollen. 54000 Quadratmeter fordert die Uni, von 35000 Quadratmeter sprach Minister Goppel. 3870 Quadratmeter braucht das Gebäude am Sanderheinrichsleitenweg. Wir fragen: warum ist hier in den Leightons für die FH kein Platz?



9. Kommt die FH- Erweiterung bei einem erfolgreichen Bürgerbegehren nach Schweinfurt?


Bereits 1997 wurde der Stadtrat mit der drohenden Abwanderung der FH- Erweiterung nach Schweinfurt vor die „Wahl“ gestellt, dem ungeliebten Standort Sanderheinrichsleitenweg oder aber einer Abwanderung der FH zuzustimmen. Trotz verlorener Abstimmung ist die FH aber bis heute nicht abgewandert, was wir natürlich sehr begrüßen.



10. Die Stadt entwickelt sich in Richtung Leightons, nicht in den Alandsgrund!


Das geplante Teilgebäude der FH wäre am Sanderheinrichsleitenweg isoliert, da sich Universität und Stadt Würzburg ohnehin in Richtung der Leightons entwickeln werden. Dies hat die Stadt Würzburg wiederholt bekräftigt. Der Bau eines einzelnen Gebäudekomplexes ins Grünland am entgegengesetzten Ende des Hublands würde einer organischen Stadtentwicklung zuwider laufen. Im Gegenteil, es würde eine Zersiedelung einsetzen, die nach einhelliger Meinung zu verhindern ist.



11. Muss die Stadt bei einer Aufhebung des Baurechts Schadensersatz leisten?


Wir kennen keinen Fall, in dem der Freistaat eine Stadt in Anspruch genommen hätte, weil sie wegen grundlegend geänderter Verhältnisse eine bessere Lösung ergreift. Mit dem Freiwerden der Leightons ist genau so eine veränderte Situation unerwarteterweise eingetreten. Es erscheint daher undenkbar, dass der Freistaat ein ebensolches Umdenken seiner viertgrößten und altehrwürdigen Stadt am Main mit dem Entzug von Geldern bestraft.



12. Die Bürgerinitiative als Gegner der FH?


Die Bürgerinitiative taugt nicht zum Feindbild, zu dem die FH- Leitung sie offensichtlich machen will. Wer ein Vorhaben berechtigterweise hinterfragt, ist kein Störer, sondern liefert einen wertvollen Beitrag in einer öffentlichen Diskussion. Die Bürgerinitiative hat von Beginn an auch eine gute Lösung für die FH- Erweiterung gesucht, sie ist nicht gegen die FH eingestellt.

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